Der vermutlich amerikanischste Charakter bei „Breaking Bad“ ist Hank. Hank Schrader, Agent bei der Drogenpolizei DEA. Glatzkopf Hank kommt immer etwas breitbeinig und laut daher. Er lacht zu viel und zu derbe, trägt schreckliche Klamotten und glaubt fest an Law and Order und natürlich an die gottgesegneten Vereinigten Staaten von Amerika. So einer fährt nicht irgendein japanisches Auto und ein deutsches auch nicht. Der fährt amerikanisch. Einen GMC.
Ein GMC und Amerika, das ist erstmal: schiere Größe. Die Autoästethiker in Deutschland werden den GMC nur mäßig schön finden, was vermutlich auch der Grund dafür ist, dass man GMC auf unseren Straßen eher selten sieht. Trotzdem, schon vor dem Trip hierher war klar: Diesmal muss es ein GMC sein. Oder wie wir ihn seit der Buchung nennen: ein Hank-Schrader-Memorial-Car. Und zwar genauso: schwarz, wuchtig, einfach sehr amerikanisch.
Seit ein paar Tagen fahren wir jetzt den Schrader-Memorial-Car. Das Fahren hier, das ist auch so eine Sache, bei der die Amis jeglichen – vermeintlichen – Widerspruch in sich locker wegstecken. Auf der einen Seite habe ich hier eine 5-Liter-Karre mit enorm viel Kraft unter dem Hintern. Auf der anderen Seite bin ich auf der Interstate 95 runter nach Miami mal über 100 Meilen am Stück gefahren, ohne ein einziges Mal an der Einstellung des Tempomaten irgendwas zu ändern. 75 Meilen eingestellt, nicht einmal gebremst, nicht einmal zusätzlich Gas gegeben. Am Ende hatte ich eine Idee davon, wie sich irgendwann mal autonomes Fahren anfühlen muss.
Unser Hank-Schrader-Memorial-Car ist hier auch schon mehrfach in den direkten Vergleich mit einem Audi Q 5 und einem Porsche Cayenne geraten. Beide sind, glaube ich, ein bisschen kleiner.
Der GMC gilt hier übrigens als „Middlesized Car“.