Haltet euch fern von Idioten!

Ich muss an dieser Stelle nochmal dringend auf den großen Lemmy Kilmister zu sprechen kommen, der uns leider Weihnachten 2015 viel zu früh und viel zu nüchtern verlassen hat. Befragt zum Thema „Moral“, entwickelte sich 2008 in der „Süddeutschen Zeitung“ der folgende denkwürdige Dialog:

Wie verrückt muss man sein, um Fußball zu schauen?

Ich muss verrückt geworden sein: Ich habe mir tatsächlich eine Karte für 1860 München gekauft. Für ein Relegationsspiel. Der Drittletzte aus der 2. Liga gegen den Dritten aus Liga 3. Das wird nicht gerade Fußball für Feinschmecker sein, schon gleich gar nicht in einem Stadion, in dem sonst Weltmeisterschaft oder Champions  League gespielt wird. Und schon dreimal nicht, wenn 1860 antritt.  Eine Mannschaft, die in den letzten Jahren sportlich jeden Slapstick gezeigt hat, den man sich vorstellen kann. 

Er hat Jehova gesagt!

Vor kurzem habe ich öffentlich die Auffassung vertreten, der US-Präsident (also, Stand heute ist das noch Trump, so viel als Notiz für die Nachwelt) benehme sich so, dass man kleinen Kindern eines hinter die Löffel geben würde. Diese Bemerkung kann man für halbwegs witzig halten, muss man aber nicht. Man kann diese Auffassung teilen, muss das aber ebenfalls nicht; schon alleine deswegen nicht, weil ich sozusagen militanttolerant bin. 

Killed by death…

Erstaunlicherweise sind in diesem Jahr noch alle am Leben. Das war 2016 ganz anders, als wir alle Naslang einen RIP-Storm in den sozialen Netzen erlebt haben. So viele, dass man sich jetzt, Stand Frühling 2017, kaum mehr daran erinnern kann, wer nicht alles. Was ja irgendwie auch eine ganze Menge über die Art sagt, wie wir in diesen modernen Tagen leben: Wir liken, lachen, leben, lieben und manchmal trauern mit schnellen, flüchtigen Klicks, die so schnell gehen, dass wir uns heute fragen müssen: Wer war nochmal gestorben? Manchmal frage ich mich sogar, ob wohl der Musiker, Schriftsteller oder Schauspieler, von dem ich unlängst irgendwas gesehen habe, überhaupt noch am Leben ist.